Was ist hermaphroditisches Cannabis?
- 1. Was ist ein hermaphrodit?
- 2. Wann beginne ich, nach den ersten anzeichen des pflanzengeschlechts zu suchen?
- 3. Männliche cannabis-pflanzen identifizieren
- 4. Weibliche cannabis-pflanzen identifizieren
- 5. Wie sehen hermaphroditen aus und was verursacht sie?
- 6. Wie kann ich verhindern, dass meine pflanzen zu hermien werden?
- 6. a. Beleuchtung
- 6. b. Bewässerung
- 6. c. Wurzelschäden
- 6. d. Die umgebungstemperatur
- 6. e. Der richtige zeitpunkt des trimmens
- 6. f. Düngemittel und pestizide
- 6. g. Gesundes kultursubstrat
- 6. h. Krankheiten
- 6. i. Minderwertige ausrüstung
- 7. Wie kann ich meine ernte retten, wenn das passiert?
- 7. a. Pollensäcke entfernen
- 7. b. Frühe ernte
- 7. c. Die pflanze beseitigen
- 8. Zum schluss
Cannabis anzubauen kann sehr schwierig sein - manchmal hast du ungünstiges Klima, worauf die Pflanze mit der Ausbildung von Buds und Pollensäcken reagiert. Was bedeutet das eigentlich und wie erkennt man das?
1. Was ist ein Hermaphrodit?
Hermaphroditische Cannabis-Pflanzen entwickeln männliche Pollensäcke und weibliche Blüten.
Trotz das es sich um ein natürliches Merkmal der Pflanze handelt, ist es eine unerwünschte Eigenschaft beim Growen für den Konsum.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du eine Pflanze voller Samen erhältst, was jedoch die Quantität und Qualität des Endprodukts ernsthaft beeinträchtigt. Um zu verstehen, warum Hermaphroditen (aka Hermies) entstehen, müssen wir zuerst weibliche und männliche Pflanzen erkennen können.
2. Wann beginne ich, nach den ersten Anzeichen des Pflanzengeschlechts zu suchen?
Das Geschlecht von Cannabis-Pflanzen kann bestimmt werden, indem du nach den ersten Anzeichen der Blüte an der Pflanze suchst. Diese sind ein paar Tage bis zu einer Woche sichtbar, nachdem du bei fotoperiodischen Pflanzen das Licht auf 12/12 schaltest und deiner Pflanze das Zeichen zum Blühbeginn gibst (oder wenn die Natur die Nächte länger als 12h macht). Bei Autoflowering-Cannabis geschieht dies nach 3-4 Wochen im vegetativen Stadium, wenn es die Reife erreicht hat und bereit ist, wird deine Auto ihr Geschlecht zeigen und mit der Blütezeit beginnen.
3. Männliche Cannabis-Pflanzen identifizieren
Durch die Bildung von Pollensäcken an den Knoten der Pflanze (Knoten ist der Teil des Stammes, aus dem Äste wachsen), erkennst du männliche Cannabispflanzen. Dies geschieht etwa zur gleichen Zeit bei männlichen als auch weiblichen Pflanzen, obwohl die männlichen Pflanzen dazu neigen ihre Fortpflanzungsorgane etwas schneller zu entwickeln. Die männlichen Pollensäcke lassen sich ziemlich leicht unterscheiden. Sie sehen aus wie kleine Kugeln, die an der Seite der Pflanze hängen, anstatt der nach oben gerichteten weißen Haare, die die weibliche Pflanze produziert.
Wenn man sie weiter wachsen lässt, öffnen sich diese Bälle schließlich wie eine Blüte und entlassen den Pollen in die Luft. Der Pollen wird nur benötigt, wenn du versuchst, deine eigenen Strains oder Samen herzustellen. Wenn du nicht daran interessiert bist, deine eigenen Kreuzungen zu machen, kann es jedoch passieren, dass alle weiblichen Pflanzen in deinem Grow-Space von männlichen Pflanzen bestäubt werden. Anschließend beginnen die Buds mit der Samenproduktion und das wird den THC-Wert und den Ertrag enorm senken.
4. Weibliche Cannabis-Pflanzen identifizieren
Weibliche Cannabis-Pflanzen zeichnen sich durch die Entwicklung kleiner weißer Haare (bekannt als Narben oder Stempel) an ihren Knoten aus. Nach einer Weile beginnt die Pflanze immer mehr von diesen Haaren zu entwickeln, bis sie von unten nach oben anschwellen.
Nun beginnt die Pflanze mit der Bildung von Blütenkelchen und entwickelt sich schließlich zu der Pflanze, wie du sie kennst. Diese Blütenkelche bleiben leer, solange die Pflanze nicht bestäubt wird. Wenn dies jedoch geschieht, füllen sich die Blütenkelche, um die Samen zu halten und zu schützen.
5. Wie sehen Hermaphroditen aus und was verursacht sie?
Selbst wenn die Samen weiblich bleiben, besteht trotzdem noch die Möglichkeit, dass sie Hermien werden. Das passiert normalerweise, wenn Pflanzen übermäßigen Stress erfahren. Ist dies der Fall, versuchen Cannabispflanzen ihr Überleben zu sichern. Indem sie Hermien werden, können sie sich selbst bestäuben und die Samen für die nächste Generation produzieren.
Das ist ein Risiko, mit dem du rechnen musst, wenn du entweder mit schlechter Genetik anziehst, in einer schlechten Umgebung growst oder wenn die Strains sehr empfindlich sind. Beachte das manche Züchter entwickeln so ihre Strains. Allerdings kann dies manchmal deinen Strain anfälliger oder empfindlicher für Stress machen, was dazu führt, dass das Growen schwerer wird.
6. Wie kann ich verhindern, dass meine Pflanzen zu Hermien werden?
Der einzige Weg dies zu vermeiden, besteht in der Stressvermeidung und genau auf deine Wachstumsumgebung zu achten. Die folgenden Faktoren sollten kontrolliert werden:
Beleuchtung
Abrupte Lichtzyklen oder Änderungen der Lichtintensität können deine Pflanzen stark belasten. Versuche immer, deine Pflanze langsam anzupassen, bevor du die Beleuchtung wechselst oder wenn du von Outdoor nach Indoor oder umgekehrt wechselst.
Bewässerung
Der übermässige oder auch mangelhafte Gebrauch von Wasser kann deine Pflanze stressen; wenn du lange zu viel oder zu wenig Wasser gibst, wird deine Pflanze gestresst und schließlich zu einer Hermie werden.
Wurzelschäden
Wurzelschäden während der Verpflanzung können deine Pflanze zusätzlich stressen, denn durch die Beschädigung der Wurzeln kann der Überlebensinstinkt ausgelöst werden und deine Pflanze beginnt Pollensäcke zu entwickeln.
Die Umgebungstemperatur
Die ideale Temperatur liegt bei ca. 27 Grad Celsius. Wenn du in einem extrem kalten oder heißen Klima anbaust, werden deine Cannabis-Pflanzen allerdings zu einer Hermie werden.
Der richtige Zeitpunkt des Trimmens
Ein aggressiver Schnitt sollte vor allem während der Blütephase vermieden werden, da er deine Pflanze stark belastet. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist während der vegetativen Phase und selbst dann machst du ihn am besten nur langsam und gleichmäßig.
Düngemittel und Pestizide
Ein Überschuss an Nährstoffen kann die Pflanze stressen, wenn sie es nicht verträgt. So reagieren einige Strains (die sogar viele Nährstoffe brauchen), wie unsere Tangie’matic.
Die Verwendung von wirklich starken und chemischen Pestiziden kann deine Pflanze leicht stressen; daher ist es am besten, das Ungeziefer von vorherein zu verhindern und wenn nötig, nach natürlichen Lösungen zu suchen.
Gesundes Kultursubstrat
Dein Kultursubstrat ist das Zuhause für all die immer wichtigen Wurzeln. Da sie in der Erde vergraben sind (es sei denn, du baust mit einem Hydrokultur-System an), kann man sie leicht übersehen oder sogar ganz vergessen. Ein minderwertiges Kultursubstrat kann jedoch eine ganze Reihe von Problemen für deine Pflanze verursachen, daher solltest du dir bei der Auswahl von qualitativ hochwertigem Material, in dem der Wurzelballen gut gedeiht, Zeit lassen. Andernfalls kann die Pflanze gestresst werden, und schon hast du einen Zwitter am Hals.
Krankheiten
Jede Art von Plage, wie z. B. Ungeziefer oder Schädlinge, kann dazu führen, dass sich deine Pflanze in einen Zwitter verwandelt. Sie töten die Pflanze langsam, bis sie einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt. Wenn sie diesen Punkt erreicht hat, beginnt sie, Pollensäcke zu bilden, um ihr Aussterben zu verhindern.
Minderwertige Ausrüstung
Heutzutage ist das Internet überschwemmt mit allen Arten von Mist, der an neue Cannabiszüchter vermarktet wird. Frag jeden Grower, der ein bisschen Zeit hat, und er wird dir mit Sicherheit sagen, dass du bei der Ausrüstung für den Anbau niemals knausern solltest. Sicher, man kann billiges Zeug kaufen und auf das Beste hoffen. Und sicher, vielleicht hast du Glück und hast keine großen Probleme. Aber warum sollte man das Risiko eingehen, all die Liebe, Zeit und Mühe, die man in seinen Anbau gesteckt hat, wegen ein paar hundert Dollar zu zerstören? Ein einziges Problem mit einer beliebigen Anzahl von Ausrüstungsgegenständen könnte genau den Stress verursachen, den wir immer so sehr zu vermeiden versuchen, also spar hier nicht an der falschen Stelle. Kaufe nur bei seriösen Anbietern und lies die Bewertungen, bevor du dein hart verdientes Geld ausgibst.
7. Wie kann ich meine Ernte retten, wenn das passiert?
Pollensäcke entfernen
Um zu vermeiden, dass sich hermaphroditische Cannabis-Pflanzen selbst bestäuben, musst du vorsichtig die männlichen Fortpflanzungsorgane, die sich an den Knoten bilden entfernen. Dazu nimmst du einen Pollensack zwischen zwei Fingern und ziehst ihn vorsichtig ab. Dies ist die einzige Möglichkeit, um deine Ernte zu retten. Manchmal wächst der Pollensack deiner Pflanze weiter und manchmal hört er auf, das hängt aber davon ab, was den Stress verursacht.
Wie auch immer der Stress deiner Pflanze entsteht, du solltest unbedingt versuchen ihn zu beheben. Tust du das nicht, können alle anderen Pflanzen im Grow-Space gestresst werden und sich infolgedessen in Hermies verwandeln. Dabei solltest du bedenken, dass du zwar deine Ernte noch retten kannst, jedoch die Pflanzen nicht mehr so stark sein werden und auch nicht annähernd so viel Ertrag bringen wie normal.
Frühe Ernte
Wenn weiterhin männliche Blüten erscheinen, muss die Pflanze abgeholzt und geerntet werden. Du kannst die Pflanze zwar immer noch rauchen, aber sie wird definitiv nicht so stark und dicht sein, wie sie es sein sollte. Enthält der Grow-Space mehr als eine Pflanze, sollte die Hermie entfernt werden.
Die Pflanze beseitigen
Das Schwierigste, was man als Cannabisanbauer tun kann, ist, eine Pflanze zu vernichten, aber es gibt Situationen, in denen dies die einzige wirkliche Option sein könnte. Eine einzige Zwitterpflanze hat die reale Möglichkeit, eine ganze Ernte zu bestäuben, was eine absolute Katastrophe wäre. Frag dich selbst, was besser ist: eine einzelne Pflanze zu töten oder die gesamte Ernte bestäuben zu lassen? Wenn deine Pflanze nur ein paar sporadische Pollensäcke aufweist, kannst du sie natürlich unter Quarantäne stellen und versuchen, die Säcke vorsichtig zu entfernen. Ist die Pflanze jedoch mit Pollensäcken bedeckt, ist es am besten, sie einfach zu beseitigen. Wenn sie bereits ein Stadium der Blütenreife erreicht hat, solltest du sie nicht verkommen lassen. Auch wenn sie nicht die gleiche Potenz wie eine weibliche Pflanze haben, gibt es keinen Grund, sie einfach wegzuwerfen. Solange du bis zu diesem Punkt gute Arbeit beim Anbau geleistet hast, sollten sie immer noch einen guten alten Kick haben. Man kann sie nicht nur rauchen, sondern auch eine köstliche Cannabutter oder Canna-Kokosnussöl aus ihnen herstellen. Sie können zur Herstellung von Rosin-Hash, Blasen-Haschisch oder jeder anderen Art von Extraktion verwendet werden.
8. Zum Schluss
Hermaphroditismus erlaubt Cannabis in freier Natur weiterzuwachsen - vor allem in rauem Klima oder an unwirtlichen Orten. Doch auch wenn es etwas wirklich Gutes für Cannabis in der Natur ist, profitieren die meisten Grower nicht wirklich vom Hermaphroditismus. Für dich bedeutet es, dass deine Ernte Gefahr läuft, ruiniert zu werden. Also musst du die optimale Wachstumsumgebung für deine Pflanzen schaffen. Allerdings kannst du dich auch nicht wirklich beschweren, denn ohne Hermien wären viele Sorten schon jetzt ausgestorben. Wenn du viel mit Hermien zu tun hast, solltest du unbedingt herausfinden, was deine Pflanzen stresst. Der häufigste Faktor ist nämlich dabei die Temperatur.
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